Tischtennis im MTSV Jahn v. 1864 e.V. Eschershausen

Andreas Zimmermann startet bei den
Senioren-Weltmeisterschaften im Oman

Die 20. Tischtennis-Weltmeisterschaft der Senioren in Muscat/Oman, der Heimat des Seefahrers Sindbad, war in vielen Belangen eine besondere Veranstaltung. Zu den Titelkämpfen in zehn Altersklassen waren 1.181 TeilnehmerInnen in das Sultanat gereist. Darunter auch der Delligser Andreas Zimmermann, der für den MTSV Eschershausen seine Punktspiele bestreitet.
Die Tischtennis-Weltmeisterschaft der Senioren waren nicht nur sportlich, sondern auch politisch im Austragungsland Oman sehr hoch angesehen. Diese Veranstaltung war für das Sultanat Oman eines der ersten internationalen Sportturniere überhaupt. Die Organisation war insgesamt sehr gut, das Turnier ist problemlos abgelaufen. Hervorzuheben ist die sehr gelungene Eröffnungsveranstaltung, durch die dem Turnier eine große Wertschätzung des Gastgebers entgegengebracht wurde.
Fünf Jahre (seit der letzten WM 2018 im „Spielerparadies“ Las Vegas/USA) mussten die TT-Cracks warten, um im Oman Convention & Exhibition Centre an 94 schwarzen „Platten“ um die begehrten Weltmeistertitel spielen zu dürfen. Es war das erste Weltmeisterschaftsturnier unter der Verantwortung der ITTF. Indien stellte diesmal mit mehr als 400 Aktiven das größte Teilnehmerfeld, doch die eifrigsten Medaillensammler kamen aus Deutschland. Elf Titel und insgesamt 45 Medaillen - mit dieser Bilanz kehrte die deutsche Delegation von der Senioren-WM aus dem vorderen Orient zurück.
Die fleißigsten Medaillensammler waren dabei mit jeweils zwei Goldmedaillen im Einzel und Doppel Gregor Clemens Foerster (Altersklasse über 40) und der mehrfache deutsche Meister Zsolt-Georg Böhm (Ü 60). Die dritte deutsche Athletin, die zwei Titel holen konnte, war Heidi Wunner, die sowohl im Damen-Doppel Ü80 mit Ruth Schneider als auch im - in Muscat erstmals ausgetragenen - Mixed-Wettbewerb mit Dimitrije Bilic triumphierte, während es im Einzel Silber wurde. Mit dieser Ausbeute avancierte die 83-Jährige, die schon vor dem Event durch einen Internet-Clip des SWR zu einem kleinen Medienstar geworden war, zur erfolgreichsten deutschen Teilnehmerin der WM.
Etwas weniger Ballglück hatte Andreas Zimmermann in der Altersklasse über 60 Jahre. Zwar gelang ihm ein 3:1-Erfolg über den Inder Selvam Sathasivam, doch drei knappe Niederlagen gegen Spieler aus England und Indien - davon zwei Partien im fünften Satz mit 9:11 - verhinderten eine bessere Platzierung. Und in der Doppel-Konkurrenz mussten A. Zimmermann und U. Reinelt vom TTC Staatsforsten aus dem Kreisverband Cloppenburg die Überlegenheit der Gegner aus Indien, Tschechien und der Slowakei anerkennen.
Außerdem war noch das Ehepaar Ohrmann-Mangels aus der Raabestädter Trainingsgruppe im Oman am Start. Ein besonderer Coup gelang dabei Irmtraut Ohrmann-Mangels, die mit Marita Oscheja im Damen-Doppel 60 den Sprung bis ins Halbfinale schaffte. Lohn für diese außerordentliche Leistung war der gemeinsame Gewinn der Bronzemedaille.
Die Ausflüge am spielfreien Tag waren eine wunderbare Abwechslung zu den anstrengenden Spieltagen und boten die Gelegenheit, Land und Leute kennenzulernen. Egal ob Wüstentour, Schwimmen mit Delphinen oder die klassische Stadtrundfahrt mit dem Besuch einer Moschee und einem Basar „Souk“.
Dort kann man auch Weihrauch, in der arabischen Welt „Tränen Allahs“ genannt, kaufen. Einst hatte das aromatische Baumharz der Region großen Wohlstand - mit Transporten auf der Weihrauchstraße über den Jemen und Saudi-Arabien bis nach Jordanien, Syrien und Ägypten – beschert. Heute sind der Tourismus und natürlich das Erdöl die größten Einnahmequellen des Landes.
Neben dem sportlichen Aspekt mit tollem Wettkampfsport war erneut "Dabeisein ist alles". So hatten die fast 1.200 Teilnehmer beim diesem Event viel Spaß am Tischtennis-Spielen. Muscat war auch ein Ort der Begegnung, um alte und neue Freunde aus 69 Nationen zu treffen.
Die nächste Weltmeisterschaft findet 2024 in Rom/Italien statt und die europäischen SpielerInnen können sich schon auf die Titelkämpfe in Sandefjord/Norwegen im Juni 2023 freuen.